In einem dreijährigen Monitoringprojekt (2021–2024) hat die IBK vier Low-Tech-Pilotgebäude in der Bodenseeregion begleitet. Das Ziel: herauszufinden, wie sich einfache, robuste Gebäudetechnik in Kombination mit hochwertiger Bauweise im Alltag bewährt. Das Ergebnis: Low-Tech funktioniert – wenn Planung, Bauweise und Betrieb optimal zusammenspielen.
Das Monitoring zeigt, dass Gebäude mit reduzierter Anlagentechnik und kluger architektonischer Planung hohe Energieeffizienz, Behaglichkeit und Betriebssicherheit erreichen können. Entscheidend dafür sind:
- Eine hochwertige Gebäudehülle mit gut abgestimmtem Fensterflächenanteil,
- die Nutzung regionaler und ressourcenschonender Materialien,
- sowie eine sorgfältige Inbetriebnahme und laufende Optimierung der Systeme über mehrere Heizperioden.
Diese Faktoren führen zu niedrigen Heiz- und Kühlverbräuchen und langfristig stabilem Komfort. „Low-Tech ist kein Rückschritt, sondern ein Fortschritt in Richtung Zukunftsfähigkeit", fasst das Monitoringteam zusammen.
Vier Pilotgebäude im Praxistest
Anhand von vier realisierten Projekten in Österreich und Deutschland wurden Energieverbräuche, Raumklima und Nutzererfahrungen ausgewertet:
- Wohnbau VierHochZwei (Theresienfeld, AT): Effiziente Gebäudehülle und Bauteilaktivierung ermöglichten sehr niedrige Heizwärmeverbräuche im Vergleich zur Prognose.
- Stallumnutzung Bechter (Hittisau, AT): Eine Kombination aus Solarthermie, Geothermie und Niedertemperaturspeicher sorgte für außergewöhnlich hohe Effizienz – der Energieverbrauch lag deutlich unter gängigen Vergleichswerten.
- Schulcampus Hittisau (AT): Das Hybridlüftungskonzept kombiniert natürliche und mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung – das Ergebnis: gute Luftqualität bei minimalem Stromverbrauch.
- Kita Halde Nord/St. Martin (Kempten, DE): Trotz höherem Energieverbrauch zeigen die Messungen: Optimierungen in der Regelung und Wartung können den Verbrauch deutlich senken – das Gebäude bleibt ein Vorbild für den Passivhausstandard mit reduziertem Technikaufwand.
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Endbericht und zur
Kurzfassung der IBK-Studie.