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Ideenwerkstatt Multifunktionale Landwirtschaft

Nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft im Bodenseeraum stärken

Bild: Ideenwerkstatt Multifunktionale Landwirtschaft (Ruedi Frei).
Gut 110 Fachleute aus Landwirtschaft, Lebensmittelbranche und Umweltschutz aus der gesamten Bodenseeregion trafen sich am Mittwoch, 15. Oktober in Hohenems, Vorarlberg, um sich über zukünftige Anforderungen der hiesigen Land- und Lebensmittelwirtschaft auszutauschen. Dabei sind zahlreiche Projekt- und Kooperationsideen entstanden, die nun weiter verfolgt werden.
 
Die „multifunktionale Landwirtschaft" soll gesunde Lebensmittel für eine bewusste Ernährung produzieren, nachhaltig sein, die Natur schützen und die Wertschöpfung in der Region halten. Entsprechend sind die „Förderung einer umweltschonenden, standortangepassten und nachhaltigen Land- und Lebensmittelwirtschaft und die Sicherung der Biodiversität" feste Bestandteile des Bodenseeleitbildes und der aktuellen agrarpolitischen Strategien aller Bodenseeanrainer.
Ziel der Ideenwerkstatt war es, wichtige Zukunftsthemen und länderübergreifende Kooperationsfelder herauszuarbeiten, um das Bewusstsein für die multifunktionale Landwirtschaft zu stärken und um neue tragfähige Partnerschaften und Lösungen zu entwickeln. Der Einladung der IBK und der Bodensee Akademie waren am Mittwoch, den 15. Oktober gut 110 ExpertInnen aus der gesamten Bodenseeregion in das Bäuerliche Schul- und Bildungszentrum für Vorarlberg in Hohenems gefolgt. Unter ihnen waren Bäuerinnen und Bauern, Einzel- und Großhändler, Gastronomen, Regionalentwickler, Futtermittelhersteller, Saatgutzüchter und Imker sowie Vertreter aus Politik, Verwaltung, Forschung, Beratung, Ausbildung sowie von Bauern- und Umweltverbänden und den Medien.
 
Ergebnisse
Konkret angedacht wurden gemeinsame Projekte zu Bildung, Beratung und Wissenstransfer im ökologischen Landbau, eine Praktikumsbörse für Landwirte in der Weiterbildung, ein Forum der Regionalmarken rund um den See, ein Pool guter Praxisbeispiele zum Thema „anders einkaufen und essen" und die gezielte Sensibilisierung und Stärkung für regional bedeutsame Themen wie Züchtung und Vermehrung nachbaufähigen Saatgutes, Biotopschutz, Bodenschutz, Bodenfruchtbarkeit, Flächensparen sowie der Stärkung regionaler Produkte.
Alle Mitwirkenden der Tagung und weitere Interessierte sind nun eingeladen, die entwickelten Projektideen weiter voranzutreiben; möglicherweise auch mit Förderungen durch das Interreg-Programm „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein. Die Veranstalter Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Umweltschutz der IBK, die Bodensee Akademie und die weiteren Partner werden sich mit den Ergebnissen befassen und die Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen unterstützen.
Mitinitiator und Co-Organisator der Tagung Ernst Schwald von der Bodensee Akademie war am Ende des Tages überzeugt: „Es ist immer wieder erstaunlich, welche Fülle an Wissen und Engagement bei solchen länderübergreifenden Tagungen zusammenkommt und wie konstruktiv und umsetzungsstark ergebnisoffene Workshops sein können. Diese Tagung ist ein Paradebeispiel dafür."

Weitere Informationen
Die Dokumentation der Veranstaltung wird circa Ende November verfügbar sein. Weitere Informationen unter www.bodenseekonferenz.org/landwirtschaft und www.bodenseeakademie.at
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