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Duale Ausbildung im Bodenseeraum lohnt sich

Akademie für Ausbilder zeichnet vorbildliche Ausbilder aus

Bild: 40 Ausbilder haben das Zertifikat für die 3. Stufe bekommen. Bildquelle: HWK Konstanz
Die Duale Ausbildung hat rund um den Bodensee einen besonders hohen Stellenwert. Deshalb lohnt es sich dort in diese Form der Berufsausbildung zu investieren – egal ob in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder Liechtenstein. Und das bezieht sich nicht nur auf die Ausbildung der Jugendlichen, sondern auch auf die der Ausbilder.
 
Das hat die Wirtschaftskommission der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK) schon längst erkannt und hat, nach Vorarlberger Vorbild, die Akademie für Ausbilder gegründet, ein grenzüberschreitendes Projekt für pädagogische und didaktische Weiterbildung. Beim IBK-Bildungs-Forum im Festspielhaus Bregenz sind jetzt 40 Ausbilder mit Ehrenurkunden ausgezeichnet worden, die erfolgreich die höchste von drei Stufen erreicht haben. Alle 40 Ausbilder haben viel Zeit investiert, an Vorträgen und Seminaren teilgenommen sowie zwei Facharbeiten verfasst, die konkrete Projekte zur Verbesserung der Ausbildungsqualität umfassen.
 
„Es ist wichtig, dass wir gute Ausbilder haben, sowohl in der Industrie als auch im Handwerk. Damit stellen die Unternehmen selbst sicher, auch in Zukunft gute Fachkräfte zu haben", sagt Raimund Kegel, Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Grenzüberschreitende Berufliche Bildung" der IBK-Kommission Wirtschaft, die das Forum in Bregenz organisiert hat.
 
Imagewandel durch größere Nähe zur Universität
 
Unterstützung gab es bei der Veranstaltung von wissenschaftlicher Seite: Professor Dr. Marius Busemeyer von der Universität Konstanz ist Experte für internationale Bildungssysteme und hat als Gastredner vor rund 140 Teilnehmern erklärt, wie erfolgreiche Bildungssysteme verglichen werden können. Die Duale Ausbildung habe gerade rund um den Bodensee einen besonders hohen Stellenwert, so der Konstanzer Professor. Um aber auch für die Zukunft gerüstet zu sein, sieht Busemeyer noch Optimierungsbedarf: Zum Beispiel sollte die berufliche und die universitäre Bildung enger verzahnt werden, um die Kluft zwischen Dualer Ausbildung und Hochschule zu schließen. Vorurteile gegenüber der beruflichen Ausbildung könnten dadurch abgebaut, das Ansehen verbessert werden und ein Imagewandel gelingen. Außerdem schlägt er vor, einen alternativen Zweig der Beruflichen Bildung aufzubauen, damit auch soziale Inklusion noch besser funktionieren kann.
 
Die Akademie für Ausbilder zertifiziert Ausbilder für fachliche und didaktische Weiterbildungen nach einem dreistufigen Punktesystem. Sie ist ein grenzüberschreitendes Projekt der Internationalen Bodensee Konferenz (IBK) und wird mit Fördergeldern der Europäischen Union und des Schweizer Bundes durch das Interreg-Programm „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein" finanziell unterstützt. Weitere Informationen zur Ausbilderakademie unter http://www.akademie-ausbilder.eu
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