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16. Konferenz der Rettungsdienste im Bodenseeraum

Am 18. Januar 2023 fand das Jahrestreffen in Herisau (AR) statt. Im Fokus: Integrale Versorgungsplanung, psychologische Nachsorge bei Grossereignissen

Die Referenten, Workshop-Leiter und Organisatoren der 16. IBK-Konferenz der Rettungsdienste im Bodenseeraum am 18. Januar 2022 in Herisau. (Von links): Prof. Dr. Eva-Maria Kern, Präsidentin der Bundeswehrhochschule, München; Prof. Dr. Christoph Strauss, Projektleiter und Dozent OST (Ostschweizer Fachhochschule St.Gallen); Remo Degani, Leiter Sanitätsnotrufzentrale St.Gallen; Karin Billeter-Gering, Organisatorin PEER-Group IG-Nord-CH; Dr. Christian Bernhard, Vorsitzender der IBK-Kommission Gesundheit und Soziales, Vorarlberg;
Rund 80 Führungskräfte, Fachleute und Vertreter der Rettungsdienstorganisationen zu Lande, zu Wasser und der Luft sowie der Polizei, den Feuerwehren, dem THW und vielen anderen aus den Ländern, Kantonen oder den Regierungsbezirken im Bodenseeraum kamen im psychiatrischen Zentrum in Herisau zu ihrem Jahrestreffen zusammen. „Die Rettungs-konferenz ist die geeignete Plattform, um aktuelle Probleme miteinander zu diskutieren und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen," hob Dr. Christian Bernhard, Vorsitzender der IBK-Kommission Gesundheit und Soziales (Vorarlberg) die lange Tradition und Wichtigkeit des Austausches hervor. Er stehe damit sinnbildlich für die grenzüberschreitende Kooperation in der IBK, die im letzten Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feierte.
Von der Optimierung zur integralen Versorgungsplanung
Im Fokus standen in diesem Jahr drei Themen: Zum einen die Simulation des Rettungswesens zur Steuerung der Präklinik – also von Notfall über Rettung und Notarzt bis zur Notfallstation bzw. dem Spital. Prof. Dr. Christoph Strauss, Projektleiter und Dozent der OST (Ostschweizer Fachhochschule St.Gallen), skizzierte Möglichkeiten und Herausforderungen einer integralen Versorgungsplanung, bei der Rettungsdienste, Notfallstationen und die politisch-administrative Ebene optimal kooperieren. Anschließend wurde die Thematik in Workshops vertieft.
Psychologische Nachsorge und Krisenübungen im Grenzraum
Wie üblich bei den Rettungskonferenzen ging es auch um die Netzwerke und um das Voneinander lernen. Prof. Dr. Eva-Maria Kern, Präsidentin der Bundeswehrhochschule in München (Bayern), referierte zu Anlage, Evaluation und Nachbereitung grenzüberschreitender Übungen. Sie stellte ein modulares Instrument zur einheitlichen Leitungsbewertung der Krisenbewältigung vor (Förderung durch das Interreg-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein). Karin Billeter-Gering von der PEER-Group Nordost und Remo Degani, Leiter Sanitätsnotruf St.Gallen, brachten das Thema der psychologischen Nachsorge bei Grossereignissen ein.
Seit 2003 wandern die Rettungskonferenzen um den See
Die Konferenz der Rettungsdienste wandert rings um den Bodensee. Organisiert werden die Treffen durch die Rettungskräfte oder deren Partnerorganisationen selbst. Finanzielle Unterstützung für die Ausrichtung erfahren die Veranstaltungen durch die Internationale Bodensee-Konferenz (IBK) unter der Schirmherrschaft der Kommission Gesundheit und Soziales, die die Treffen im Jahr 2003 initiierte. Nach weiteren Treffen in 2004 und 2007 fanden diese seit 2009 bis zur Pandemie jährlich statt. In diesem Jahr war die Ausrichtung nach der Zwangspause endlich wieder möglich. Die Konferenz wurde von Sven Voss, Leiter Rettungsdienst Appenzell Ausserrhoden (Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden) organisiert.
Die Ausrichtung der 17. Konferenz der Rettungsdienste im Bodenseeraum konnte bereits terminiert werden und findet 17. Januar 2024 im Kanton St.Gallen statt.
 
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